Blick von oben auf zwei Hände, die einen Becher auf einer Töpferscheibe formen. Die Umgebung ist mit Ton bedeckt, ein Drahtwerkzeug trennt den Becher vom Drehteller – Moment der Handarbeit in der Keramikherstellung.

Hinter den Kulissen: So entsteht unser Steingut

Wir wollten schon immer etwas Einzigartiges in unserem Shop haben, etwas ganz Besonderes: Unsere Steingut-Produkte. Nach langer Suche haben wir vor ein paar Jahren eine ganz wunderbare Manufaktur in Portugal gefunden, die uns diesen Wunsch erfüllt. Sie fertigen in liebevoller Handarbeit unsere Steingut-Produkte wie beispielsweise die Becher, Schüsseln und Tassen. Heute wollen wir dich Schritt für Schritt mitnehmen und zeigen, wie diese Produkte eigentlich entstehen und warum sie für uns so besonders sind.

Mehrere unglasierte Keramikbecher stehen zum Trocknen auf einer hölzernen Drehscheibe in der Werkstatt – der erste Schritt nach dem Drehen auf dem Weg zum fertigen Becher.

Alles beginnt mit der Tonmasse: Diese wird zunächst in die entsprechende Form gebracht. Dafür wird sie gerollt und geschnitten, damit unser Töpfermeister bereits die grobe Form eines Bechers in der Hand hält. 

Drei Bildabschnitte zeigen den Beginn des Herstellungsprozesses: frischer Ton wird maschinell extrudiert, zu gleichmäßigen Strängen geschnitten und für die Weiterverarbeitung vorbereitet.

Danach geht es für die Masse auf die Töpferscheibe, damit unser Töpfermeister den Becher fertigen kann. Mit viel Wasser, Geduld und geübten Händen entstehen hier jeden Tag kleine Unikate.

Zwei Arbeitsschritte bei der Herstellung der Becher: Links wird die Form des noch weichen Tons an der Töpferscheibe sorgfältig verfeinert, rechts wird der Becher mit einer Drahtschlinge vom Drehteller abgetrennt – alles in liebevoller Handarbeit.

Wie du siehst, wird hier immer nochmal das Maßband angesetzt, damit alle Becher ungefähr die gleiche Größe bekommen. 

Töpfermeister bei der sorgfältigen Kontrolle und Nachbearbeitung eines handgefertigten Bechers – mit Maßstab und geschultem Blick sorgt er für gleichbleibende Qualität und perfekte Form.

Die Becher bekommen nun ein wenig Ruhezeit an der frischen Luft. Nach ungefähr einem Tag folgt ein besonderer Moment: Das Stempeln. Unter jedem Becher findest du unser Eulenschnitt-Logo – und vorne einen liebevoll ausgewählten Spruch, der dich durch den Tag begleiten darf. Bevor es weitergeht, werden die Becher noch einmal sanft mit einem Schwamm korrigiert. Kleine Unebenheiten werden geglättet, Kanten verfeinert – so bekommt dein Becher seine finale, charakteristische Form. 

Dreiteilige Bildreihe aus der Keramikwerkstatt: Links schleift ein Töpfer den Becher sorgfältig von Hand mit einem Schwamm ab. In der Mitte wird die Schrift per Hand mit einem kleinen Werkzeug (Stempel) in den Becher graviert. Rechts stehen unzählige unbearbeitete Becher ordentlich aufgereiht auf Regalen zum Trocknen.

Solltest du eine Tasse und keinen Becher bei uns kaufen, wird in diesem Moment auch der Henkel angebracht. Hierfür wird der Ton gerollt und zugeschnitten und dann mit viel Fingerspitzengefühl im richtigen Winkel befestigt. 

Dreiteiliges Bild der handwerklichen Henkelmontage: Links rollt der Töpfermeister lange Tonwürste aus, die später zu Henkeln geformt werden. In der Mitte wird ein geformter Henkel vorsichtig an einem noch ungebrannten Becher angebracht. Rechts prüft der Töpfermeister den fest montierten Henkel mit beiden Händen sorgfältig auf Sitz und Stabilität.

Jetzt steht der erste lange Trocknungsprozess im Trocknungsraum und anschließend der erste Besuch im Brennofen an. Bei rund 1000 Grad wird der Ton hart und stabil. Erst, wenn der Becher wirklich hart geworden und abgekühlt ist, kann das Glazing (der weiße Rand oben an deinem Becher) stattfinden. 

Zwei große Trocknungswagen mit zahlreichen rohen Keramikbechern, die ordentlich auf mehreren Holzplatten gestapelt sind. Links stehen die Wagen in einer Werkstatt mit Ventilator, rechts trocknen die Becher im Freien an der Luft – ein wichtiger Zwischenschritt, bevor sie gebrannt werden.

Endlich kommt das Glazing! Die Becher werden dafür behutsam in eine eigens für uns angerührte Flüssigkeit getaucht und sanft geschwenkt. Dieser Schritt erfordert viel Feingefühl, denn die richtige Menge entscheidet über das spätere Aussehen.

Vielleicht ist es dir schon aufgefallen: Die feinen, braunen Sprenkel sehen bei jedem Becher ein wenig anders aus. Sie sind Teil des Glazings – und je nachdem, wie der Becher getaucht wird, verteilen sich die Sprenkel mal dichter, mal feiner. So wird jedes Stück zu einem kleinen Unikat.

Sieht der Becher nicht jetzt schon ganz besonders aus?

Zwei Hände tauchen einen getrockneten, unglasierten Keramikbecher sorgfältig in einen Eimer mit weißer Glasurmasse. Die Glasur wird in gleichmäßiger Bewegung aufgetragen – ein wichtiger Schritt, bevor der Becher gebrannt wird.

Dann heißt es: Noch einmal ab in den Brennofen! In dieser zweiten Brennphase verändert sich der Ton – je nachdem, wo der Becher im Ofen steht, wird er etwas gelblicher oder grauer. Jedes Stück wird so zum ganz eigenen kleinen Kunstwerk.

Mehrere Reihen glasierter Keramikbecher stehen dicht an dicht in einem Brennofen. Sichtbare Flammen zeigen den Beginn des Brennvorgangs, bei dem die Becher bei hohen Temperaturen gehärtet und die Glasur eingebrannt wird.

Jetzt dürfen sich die Becher mehrere Tage ausruhen und richtig auskühlen. Wo geht das besser, als in Portugal? 

Ein grüner Rollwagen wird vorsichtig aus einem großen Keramikofen gezogen, beladen mit frisch gebrannten Bechern, die auf mehreren Ebenen ordentlich gestapelt sind – bereit für ihren letzten Feinschliff. Auf einem der Regale in der Werkstatt steht ein detailreich gefertigter Becher mit der Prägung „PAPA“ und einem kleinen Herz – ein liebevolles Symbol für Handarbeit und persönliche Botschaften.

Zum Schluss folgt eine weitere Qualitätskontrolle – jedes Stück wird begutachtet, mit feinen Händen geschliffen und liebevoll für den Versand vorbereitet. Die Verpackungen werden gefaltet und die Becher sorgfältig eingepackt.

Sorgfältig werden die fertigen Becher in schützende Kartonverpackungen gesetzt – jeder einzelne bekommt seinen Platz in einer stabilen Box. Mit geübten Handgriffen faltet eine Person die Kartons für den Versand, damit die handgefertigten Lieblingsstücke sicher bei ihren neuen Besitzer:innen ankommen.

Seit dem ersten Rollen bis zur Verpackung vergehen ungefähr 7 Tage. Eine Woche voller Handarbeit, Hingabe und portugisischem Lebensgefühl. Jetzt können sich die vielen Unikate auf den Weg nach Deutschland machen. Gute Reise ♥️

Wir hoffen, dass wir dir mit jedem Becher, jeder Schüssel, jedem Teller und natürlich jedem anderen Unikat aus Steingut ein Stück Portugal nach Hause schicken. Hoffentlich hörst du zwischendurch das Rauschen der Wellen, spürst die warme Sonne auf der Haut und hast immer mal den Geruch von frischen, noch warmen Natas in der Nase.

Drei Impressionen aus Portugal: raue Atlantikwellen treffen auf steile Klippen bei grauem Himmel, Menschen spazieren durch charmante, kopfsteingepflasterte Gassen eines Fischerdorfs mit weiß-blauen Häusern, und zum Abschluss locken goldbraun gebackene Pastéis de Nata mit karamellisierter Oberfläche – portugiesisches Lebensgefühl pur.

Deine Rina von Eulenschnitt 🖤

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